Tanzwut: Paris 1913

Rhythmus ist Leben, ist in uns Menschen drin als Atem, Puls und Herzschlag, will aus uns raus als überschüssige Energie und reißt uns hin zu berauschender Bewegung. 500 Jahre Tanzlust bis zur Raserei umspannt der Thementag in Sanssouci mit Konzerten, Lesung, Workshop, Tanzperformance und Open Dance bis Mitternacht. Denn gegen Tanzwut hilft nur eins: Tanzen!

Der Mann muss komplett wahnsinnig sein: So der erste Gedanke des Dirigenten Pierre Motteux, als Igor Strawinski ihm und Sergei Djagilew, dem Manager der legendären »Ballet russes«, erstmals seine »Bilder aus dem heidnischen Russland« vorspielt. Das neue Ballett wird zum Skandal, das  Publikum dreht durch unter der archaischen Wucht dieser Klänge und Tänze. »Barbarische Musik mit allem Komfort der Moderne«, so bringt Claude Debussy es auf den Punkt. Volker Hagedorns Buch »Flammen. Eine europäische Musikerzählung 1900 – 1918« reißt einen in den Sog der Musikrevolutionen am Vorabend des Ersten Weltkriegs und ein entfesseltes Klavierduo lässt in Strawinskis rhythmischem Furor die Tasten glühen.