Tanzwut: Ostinato!

Rhythmus ist Leben, ist in uns Menschen drin als Atem, Puls und Herzschlag, will aus uns raus als überschüssige Energie und reißt uns hin zu berauschender Bewegung. 500 Jahre Tanzlust bis zur Raserei umspannt der Thementag in Sanssouci mit Konzerten, Lesung, Workshop, Tanzperformance und Open Dance bis Mitternacht. Denn gegen Tanzwut hilft nur eins: Tanzen!

Ostinato-Kompositionen haben Suchtpotential und man verliert beim Hören schnell das Zeitgefühl. Ãœber einem beständig wiederholten kurzen Bassmuster entfalten sie immer neue fantasievolle virtuose Variationen und hören nur auf, weil irgendwann Schluss sein muss. Im 17. Jahrhundert boomten die ostinaten Bässe regelrecht, die Musiker improvisierten darüber wie heutzutage die Jazzer über ihre Standards. Die heißesten Basisformeln kamen aus Spanien - oder über Spanien aus Lateinamerika, im Schlepptau wilder verrückter Tänze und »lärmender Lustbarkeiten«. Der Funke zündete bei Europas Komponisten ein Feuerwerk an Kreativität und springt noch immer über, wenn Dorothee Oberlingers Ensemble virtuoser Solist:innen beim barocken Jazz ins Grooven kommt.

T Mit Tanz